Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, in der oft abgearbeitet, aber wenig genossen wird. Die Gesellschaft möchte höher, schneller, weiter… man ist mit nichts mehr zufrieden. Wir müssen manchmal loslassen, um unser wahrhaftiges Glück zu finden.
Ich höre oft Sätze wie „Ich werde mein Leben genießen, wenn ich die erste Million auf dem Konto habe!“ Oder „Wenn die Firma erst mal läuft, dann werde ich mehr in den Urlaub fahren und mich an den Strand legen.“
Während die Bedingung dann oft eintritt, lässt die Konsequenz auf sich warten. Denn nach der ersten Million, gilt es, eine zweite aufzubauen. Es folgen die dritte und vierte Million, nur ohne Urlaub und wenn Strand, dann in Kombination mit Handy und Laptop.
Während du also deine Millionen scheffelst, zahlst du ganz unbemerkt einen viel höheren Preis, der dir nicht bewusst ist, dich aber aus den Socken reißt, wenn er sich zeigt.
Der Preis ist höher, als du denkst…
Die Währung mit der du zahlst, ist deine Gesundheit, deine Freude am Leben und deine Energie. Es ist richtig, dass Geld zu haben, ein großer Vorteil im Leben ist. Man kann sich die besten Ärzte aussuchen, kann Arbeitsplätze schaffen, Trinkgeld geben, Spenden, Dienstleistungen erwerben. Sicherlich ist es auch ganz toll, sich das passende Auto zum Outfit aus seiner eigenen Tiefgarage auszusuchen und jeden Tag ein anderes Fahrzeug zu fahren. Sicher ist aber auch, dass du durch einen anderen Lebensstil vielleicht nicht die besten Ärzte brauchen würdest und dass umso mehr Autos du besitzt, du auch umso mehr Verantwortung trägst.
Wir leben ein Leben im Überfluss
Je mehr Dinge wir besitzen und je mehr Geld wir auf dem Konto haben, umso weniger sind wir dankbar für unseren wertvollen Besitz. Dein noch so teures Auto verliert seinen Wert, wenn du es in fünf verschiedenen Farben besitzt.
Wir müssen den Gedanken, alles haben zu wollen und alles haben zu müssen, loslassen. Diese Schnelllebigkeit liegt auf unseren Gedanken und unserem Fokus wie ein Schleier – schwer und blickdicht. Gefangen in einem Kreis, in welchem es immerzu darum geht, etwas hinterherzujagen und wenn du es erreicht hast, kannst du dich nicht freuen, denn du jagst schon deinem nächsten Ziel hinterher. Wie ein Tiger, der seiner Beute hinterherjagt, mit dem Unterschied, dass er sie genießt und sich ausruht, nachdem er sich angestrengt hat, seinem Körper die Mögliche Erholung bietet, nachdem er sich völlig verausgabt hat, rastet, nachdem er sich den Magen vollgeschlagen und seine Mahlzeit genossen hat. So ist es von der Natur vorgesehen. Wir sind die einzige Spezies auf diesem Planeten, die sich anders verhält.
Loslassen, durchatmen, glücklich sein …
Lass diese Gedanken los. Beginne zu schätzen, was du hast! Arbeite nicht nur ständig auf Dinge hin, sondern erlebe sie auch – genieße sie! Sei bereit, diese Kurzatmigkeit abzulegen und endlich mal wieder durchzuatmen. Mach dich frei von Ansprüchen und Dingen, die du tun musst.
Wir sind dabei, die Kontrolle zu verlieren
Wir sind schon lange nicht mehr die, die am Steuer unseres Lebens sitzen. In Wahrheit fahren wir schon gar nicht mehr mit. Wir sind so von Äußerlichkeiten abgelenkt, dass wir nicht merken, wie „unser Auto“ an unserem Leben vorbeisaust… mit 220 km/h und wir stehen auf dem Bordstein… im Regen und schauen zu…
Zeit gegen Geld, Zeit gegen Geld, Zeit gegen Geld…
Wir tauschen Zeit gegen Geld und lassen unser Leben unbeeindruckt an uns vorbeiziehen – unbeachtet und ungeschätzt.
Anstatt uns mit allem, was wir sehen, zuzumüllen, sollten wir unseren Fokus wieder auf das richten, was wirklich wichtig ist. Dabei kann es manchmal helfen, radikal auszumisten, Dinge, die wir besitzen zu verbrauchen, sie zu verkaufen oder zu verschenken und auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Wir müssen uns lösen von einer Realität, die uns nicht nur nicht glücklich, sondern todkrank macht und uns darüber bewusstwerden, dass Depressionen nicht nur bei Menschen auftreten können, die wenig Geld haben, denn auch mit viel Geld kann ein Mensch sind klein, nutzlos und unbedeutend fühlen. Ja, sogar den Sinn in seinem Leben verlieren.
Loslassen bedeutet aufwachen, aufzustehen und durchzuatmen. Sich zu befreien und das Lenkrad wieder zu übernehmen. Wann bist du bereit, das Lenkrad wieder zu übernehmen und die Richtung zu bestimmen?